Girokonto Angebote – Kostenloses Geschäftskonto in Österreich

Fast jede Bank in Österreich bietet mindestens ein spezielles Firmenkonto für Unternehmer und Freiberufler an. Sie richten sich an große und sehr kleine Betriebe, darunter auch Start-ups, die zunächst nur von einer Person geführt werden. Die Konten unterscheiden sich in ihren Leistungen und Gebühren. Wirklich kostenlos ist mit Stand November 2023 nur das Business-Konto der Onlinebank N26. Bei anderen Banken wird beispielsweise ein gebührenfreies erstes Jahr gewährt oder für die kostenlose Kontoführung ein bestimmtes Guthaben verlangt.

Worauf ist beim Firmenkonto in Österreich zu achten?

Die Kosten sind nur ein Aspekt des Firmenkontos. Viele Unternehmen, Gründer und Freiberufler benötigen bestimmte Zusatzleistungen. Welche die gewählte Bank anbietet, ist im Vorfeld genau zu ermitteln. Ein Firmenkonto wechselt der Unternehmer nicht mehr so schnell. Die Geschäftsbank wird damit auf viele Jahre oder gar Jahrzehnte zur Hausbank. Hierfür sind ihre Strukturen und Leistungen entscheidend. Wer beispielsweise tagtäglich Bargeld einzahlen muss, wie das bei Gastronomen und Einzelhändlern der Fall ist, benötigt eine Geschäftsbank, die das als Filialbank mit einem engen Netz und Einzahlungsautomaten ermöglicht.

Ist es möglich, ein kostenloses Girokonto als Firmenkonto zu nutzen?

Girokonten für die private Nutzung sind in der Basisvariante fast immer kostenlos. Natürlich könnte jeder Unternehmer auch so ein Konto für seine Geschäftsführung nutzen. Dann muss er aber im Zweifelsfall nachweisen, welche Mittel auf dieses Konto fließen. Die Bank bemerkt an den Kontobewegungen, dass das Konto geschäftlich genutzt wird. Auch wenn die Buchungen in weiten Teilen digital und automatisiert erfolgen, belasten sie doch die Struktur der Bank-IT. Daher fragen Banken bei sehr häufigen Kontobewegungen von und zu unterschiedlichsten Partnern gelegentlich nach. Sollte sich herausstellen, dass es sich eigentlich um ein Geschäftskonto handelt, dürfte die Bank Gebühren verlangen – unter Umständen auch nachträglich. Schlimmstenfalls kündigt sie das Konto. Wenn aber ein Selbstständiger mit einem sehr kleinen Betrieb und nicht allzu häufigen Zahlungsbewegungen für sein Geschäfte ein zweites kostenloses Girokonto für Unternehmen als Geschäftskonto eröffnet, fällt das in der Regel nicht auf und wird auch nicht bemängelt. Der Bank geht es darum, welchen Aufwand ein Konto verursacht. So ist beispielsweise der Ausdruck der Kontoauszüge von Privatkonten grundsätzlich kostenlos. Bei Firmenkonten können monatlich mehrere Hundert Einzelausdrucke anfallen, was sich die Bank doch bezahlen lassen möchte.

Warum brauchen Unternehmer ein Firmenkonto?

Unternehmer benötigen allein für den Nachweis ihrer geschäftlichen Aktivitäten gegenüber dem Finanzamt ein Firmenkonto. Außerdem räumen Banken auf Firmenkonten von solventen Unternehmen eine gewisse Disposition ein, die auch bei kleinen Unternehmen und Freiberuflern fünfstellig sein kann (10.000 Euro und mehr). Personen- und Kapitalgesellschaften müssen auf dem Firmenkonto ihr Gründungskapital nachweisen. Der Notar bestätigt dies und lässt die Firma ins Handelsregister eintragen. Für Fremdfinanzierungen sind die Auszüge des Firmenkontos vorzulegen. Niemand möchte gegenüber einem Finanzierer seine privaten Ausgaben offenlegen.

Worin unterscheiden sich Firmenkonten von privaten, kostenlosen Girokonten?

Die Konten unterscheiden sich nicht technisch, was etwa die IBAN und den Zugang online, am Schalter, am Kontoauszugsdrucker und per Bank- oder Kreditkarte angeht. Firmenkonten erlauben aber sehr starke Buchungsfrequenzen und gewähren vielfach interessante Zusatzleistungen. Diese benötigt nicht jeder Unternehmer. Daher ist es wichtig, sich diese Leistungen eines Firmenkontos genau anzuschauen. Außerdem sind über ein Firmenkonto viel leichter geschäftliche Finanzierungen möglich. Für eine private Finanzierung fragt die Bank nach dem Gehaltseingang. Bei einer geschäftlichen Finanzierung geht es um die Bilanz des Unternehmens und auch um Umsätze, welche die Bank ja selbst im bei ihr geführten Firmenkonto einsehen kann. Daher gewähren Firmenkonten ihren Inhabern verschiedenste Vorteile:

• Firmenkunden erhalten von ihrer Geschäftsbank in der Regel einen eigenen Kommerzkundenbetreuer. Das gilt für große wie kleine Geschäftskunden.
• Die Geschäftsbank bestätigt anderen Banken und sonstigen Finanzierern oder auch Behörden gegenüber das vorliegende Stammkapital.
• Sonderleistungen können Eilüberweisungen, das Scheckinkasso, Saldierungen und Treuhandgeschäfte sein.
• Die Bank sendet dem Kunden seine Bankauszüge zu. Online funktioniert das über das Onlinebanking, doch mit einem Firmenkonto ist auch der postalische Zugang unproblematisch möglich.
• Geschäftskonten verfügen häufig über integrierte Internetzahlungssysteme.
• Die Umsatzinformationen erhält der Unternehmer im SWIFT- und auch im CAMT-Format. Er kann sie direkt in seine Finanzbuchhaltung übernehmen.
• Auch ein Fremdwährungskonto lässt sich bei der Geschäftsbank für den Auslandszahlungsverkehr unproblematisch einrichten.
• Weitere Leistungen sind Sichteinlagen in Fremdwährungen sowie Dokumenten- und Garantiegeschäfte.

Nicht zuletzt sind Firmenkunden bei den Banken sehr hoch angesehen. Diese lassen sich daher durchaus auch auf Nachverhandlungen bezüglich der Zinskonditionen ein. Das gilt für Soll- und Habenzinsen gleichermaßen. An den Gebühren lässt sich allerdings meistens nichts ändern. Sie sind in den AGB der jeweiligen Bank festgeschrieben.

Auf welche Punkte ist bei der Einrichtung eines Geschäftskontos in Österreich zu achten?

Die Grundgebühr für die Kontoführung wäre der erste Punkt. Beim Geschäftskonto der Bank N26 entfällt sie komplett, dieses Geschäftskonto lässt sich wirklich kostenlos führen. Weitere Punkte sind Soll- und Guthabenzinsen, Zusatzdienstleistungen wie Transaktionen und Kontoauszüge, die Datenpflege von Daueraufträgen, gewährte (kostenlose) Bank- und/oder Kreditkarten, ein zusätzliches Tagesgeldkonto und mit diesem am besten ein automatischer Liquiditätsabgleich. Dieser bedeutet, dass die Bank vom Tagesgeldkonto automatisch Geld auf das Firmenkonto umschichtet, wenn dort ein Minus entsteht und die Zinsen dafür deutlich höher wären als die Guthabenzinsen auf dem Tagesgeldkonto. Der Unternehmer muss dann nicht ständig seine Konten beobachten und sein Geld manuell umschichten.

Tipp: Viele weitere Tipps zum Thema Finanzen in Österreich rund um Girokonten gibt es auch bei Smartmoney Österreich in den zahlreichen Ratgebern zum Nachlesen.

Geschäftskonto in Österreich: Empfehlungen

Hier einige Empfehlungen zu günstigen und sogar kostenlosen Geschäftskonten in Österreich:

• Sparkasse Österreich: EPU Smart ist ein Geschäftskonto für Ein-Personen-Unternehmen, das ab einem Kontostand von durchschnittlich 100.000 Euro pro Jahr kostenlos geführt wird. Bei weniger Guthaben kostet es monatlich 11,45 €. Zum Konto gehört die Software ProSaldo.net für die Buchungsverwaltung.
• N26 Business: Für Freiberufler entfällt bei diesem Geschäftskonto die Grundgebühr. Auch eine Business MasterCard ist inklusive. Bei Zahlungen in Fremdwährungen erhebt die Bank kein Auslandsentgelt und auch keinen Wechselkursaufschlag.
• Erste Bank: Das Pauschalkonto Kommerz Plus kostet monatlich 39,47 € und ist ein Geschäftskonto für KMUs mit kostenloser Bankkarte.
• Erste Bank: Das Gründer Konto der Ersten Bank kostet ab 8,75 € pro Monat, wobei es im ersten Jahr einen Rabatt von 50 % gibt. Auch stellt die Bank dem Gründer ein Jahr lang kostenlos eine Buchhaltungssoftware und eine Debitkarte zur Verfügung.
• Erste Bank: Das Konto EPU Plus kostet nur 10,09 € pro Monat und richtet sich an Ein-Personen-Unternehmen, die eine Visa Card Business Gold und eine Debitkarte Business erhalten.

Fazit

Es gibt mindestens zwei wirklich kostenlose Geschäftskonten in Österreich, wobei das der Sparkasse einen gewissen Saldo verlangt. Interessant sind jedoch die vielen Zusatzleistungen einzelner Banken, über die sich Unternehmer im Detail informieren sollten.