Neue Geschäftsmodelle in der Automobilbranche dank Automatisierung und digitalen Zahlungen

Die Automobilbranche befindet sich in einem historischen Umbruch. Neben Elektrifizierung und vernetzten Fahrzeugen treiben Automatisierung und digitale Zahlungen völlig neue Geschäftsmodelle voran. Klassische Erlöse aus Fahrzeugverkauf und Werkstattservice verlieren an Bedeutung, während datenbasierte Dienste, Mobilitätsservices und wiederkehrende Umsätze immer wichtiger werden. Studien erwarten, dass bis 2030 zusätzliche Umsatzpools von bis zu 1,5 Billionen US-Dollar durch On-Demand-Mobilität und datenbasierte Services zusätzlich zum traditionellen Geschäft entstehen.

Automatisierung, Konnektivität und digitale Zahlungen als Treiber des Wandels

Neue Geschäftsmodelle und Chancen für Gründer

Für Gründer verspricht der neue Markt von Abo-Modellen für Fahrzeuge und Funktionen, über Pay-per-Use-Ansätze und In-Car-Commerce bis hin zu spezialisierten Plattformen enorme Chancen. Digitale Zahlungsprozesse sind dabei ein strategischer Hebel für skalierbare und automatisierbare Geschäftsmodelle. Parallel wächst der Software- und Elektronikanteil im Auto massiv. Das Auto wird damit zur vernetzten, softwaredefinierten Plattform. Auch Apps wie die Autopay – Maut und Vignette App zeigen neue Ansätze für digitale Zahlungen – ideal für Nutzer, die Zeit sparen möchten und bequemes Zahlen bevorzugen.

Neue Umsätze entstehen heute mit digitalen Services, Funktionen und Daten. Vernetzte Fahrzeuge versprechen außerdem kontinuierliche Online-Verbindungen zu Herstellern, Dienstleistern und Payment-Plattformen. Damit wird das Fahrzeug selbst zur Zahlungsoberfläche:

  • Kraftstoff oder Laden von E-Fahrzeugen wird direkt aus dem Auto bezahlt
  • Park- und Mautgebühren laufen automatisch im Hintergrund
  • digitale Inhalte, Upgrades oder Features-on-Demand lassen sich im Fahrzeug buchen

Beispiele reichen von In-Car-Payment bei BMW, wo Parkgebühren und Kraftstoffkosten direkt aus dem Fahrzeug heraus bezahlt werden können, bis hin zu Mercedes pay mit integrierter ePayment-Plattform für In-Car-Transaktionen.

Digitale Zahlungen als Enabler neuer Modelle

Ein modernes, automatisiertes Payment-Management ist für Mobilitätsanbieter inzwischen ein strategischer Kernbaustein. Branchenanalysen zeigen, dass effiziente digitale Payment-Prozesse Voraussetzung sind für Geschäftsmodelle wie Fahrzeug-Abos, digitale Zusatzdienste oder Pay-per-Use-Ansätze. Für Gründer heißt das: Geschäftsidee und Zahlungslogik müssen von Beginn an zusammen gedacht werden, inklusive Automatisierung, Compliance und internationaler Skalierbarkeit.

Neue Geschäftsmodelle durch Automatisierung und digitale Payments

Statt Fahrzeuge zu kaufen oder klassisch zu leasen, werden sie zunehmend im Abo-Modell genutzt. Parallel dazu bieten OEMs einzelne Fahrzeugfunktionen, etwa mehr Motorleistung, zusätzliche Assistenzsysteme oder Komfortfunktionen als digitale Zusatzoptionen im Abo oder Pay-per-Use an (Functions-on-Demand). Industrieanalysen zeigen, dass Kunden Pay-per-Use-Modelle bei Funktionen teilweise klar bevorzugen, da sie nur für tatsächliche Nutzung zahlen möchten.

Digitale Zahlungen erlauben hier:

  • laufende Abrechnung von Monatsgebühren
  • flexible Upgrades und Downgrades
  • automatische Bezahlung bei Nutzung bestimmter Features
  • nahtlose Integration in App, Fahrzeugdisplay oder Kundenportal

Pay-per-Use und Equipment-as-a-Service in Mobilität

Diese Modelle stammen ursprünglich aus dem Maschinenbau und werden zunehmend auf die Mobilitätsbranche übertragen. Dabei verändern sich klassische Erlösmodelle hin zu nutzungsabhängigen Abrechnungen, bei denen nicht mehr der Besitz eines Fahrzeugs im Mittelpunkt steht, sondern dessen tatsächliche Verwendung. In der Praxis bedeutet das, dass Flotten nach gefahrenen Kilometern, Einsatzstunden oder einzelnen Fahrten abgerechnet werden.

Ebenso entstehen Geschäftsmodelle, bei denen Kunden pro Fahrtminute, pro Zustellung oder pro transportierter Ladung bezahlen. Digitale Payments bilden die technische Grundlage für diese neuen Modelle, da sie Nutzungsdaten automatisch in Buchungen überführen und Rechnungen ohne manuelle Eingriffe erstellen und verbuchen können.

Connected-Car-Services und In-Car-Commerce

Connected-Car-Services umfassen Navigation, Echtzeit-Verkehr, Over-the-Air-Updates, Entertainment, Features-on-Demand und zunehmend auch Commerce-Funktionen. Hersteller wie Hyundai kombinieren in ihren Connected Services bereits Over-the-Air-Updates, Features-on-Demand und In-Car-Payment in einem Paket.

Mögliche Erlösquellen sind:

  • Abos für Premium-Navigationsdienste oder Entertainment-Pakete
  • Einzelkäufe wie Kartenupdates und digitale Add-ons
  • Provisionen für vermittelte Services (Parken, Tanken, Laden, Maut, Drive-through)

Datenbasierte Services und Usage Analytics

Automatisierte Datenerfassung in vernetzten Fahrzeugen eröffnet zusätzliche Geschäftsmodelle: Pay-how-you-drive-Versicherungen, vorausschauende Wartung, Flottenoptimierung oder nutzungsbasierte Garantieverlängerungen. Studien beziffern den potenziellen Wertzuwachs aus Fahrzeugdaten und Shared-Mobility-Konzepten bis 2030 auf mehr als 1,5 Billionen US-Dollar.

Digitale Zahlungen verknüpfen diese Daten-Dienste nahtlos mit monetären Transaktionen, etwa indem automatisch:

  • Rabatte bei sicherer Fahrweise gewährt,
  • Wartungsleistungen ausgelöst und bezahlt,
  • dynamische Preise basierend auf Nutzung abgerechnet werden.

Autopay.de als Beispiel für digitale Maut- und Vignettenzahlungen

Ein sehr greifbares Beispiel für neue Geschäftsmodelle in der automobilen Wertschöpfungskette ist Autopay. Dieser Anbieter garantiert Fahrern bequeme, automatische Zahlungen für Autobahnfahrten und digitale Vignetten in mehreren europäischen Ländern. Über App und Webshop können elektronische Vignetten für Österreich, Tschechien, Slowakei, Slowenien und weitere Länder gekauft sowie Mautgebühren in Österreich und Polen beglichen werden.

Für Gründer in verwandten Feldern wie Parken, Laden, City-Maut oder Flottenabrechnung lohnt sich ein Blick auf solche Modelle, um zu verstehen, wie man Convenience, Automatisierung und Compliance in einem stimmigen Leistungsversprechen zusammenführt.

Praktische Tipps für Gründer

Tipp #1: Klein anfangen, aber skalierbar denken
Für den Einstieg ist ein klar abgegrenzter Use Case ideal, etwa eine digitale Parkabrechnung für eine bestimmte Region oder ein Pay-per-Use-Modell für einzelne Flotten. Auch wenn der Start bewusst schmal gehalten wird, sollte die technische Architektur von Beginn an auf Wachstum ausgelegt sein. Entscheidend ist, dass sich neue Payment-Provider technisch unkompliziert anbinden lassen, zusätzliche Länder und Währungen ohne grundlegende Systemanpassungen integriert werden können und weitere Services wie digitale Vignetten, Parken, Laden oder Versicherungsprodukte schrittweise ergänzt werden können.

Tipp #2: Früh Partnerschaften eingehen statt alles selbst entwickeln
In der Automobilbranche entstehen erfolgreiche Geschäftsmodelle selten isoliert. Partnerschaften gehören zu den wichtigsten Grundbausteinen. Dazu zählen Kooperationen mit OEMs oder Importeuren, um Fahrzeugintegration und Datenzugang zu erhalten, ebenso wie die Zusammenarbeit mit Payment-Dienstleistern, die eine verlässliche Abwicklung und Compliance gewährleisten. Gerade in der frühen Phase eines Start-ups lohnt es sich, auf erfahrene Payment-Player und bestehende Systeme zu setzen.

Tipp #3: Eine klare Datenstrategie von Anfang an festlegen
Unternehmen, die auf nutzungsbasierten Modellen aufbauen, arbeiten automatisch mit sensiblen Daten. Daher sollte die Datenstrategie frühzeitig definiert werden. Dazu gehört eine klare Trennung zwischen personenbezogenen und rein technischen Daten. Ebenso wichtig ist die bewusste Entscheidung, welche Daten tatsächlich benötigt werden. Schon zu Beginn lohnt sich die Abstimmung mit Datenschutzexperten oder einschlägigen Verbänden.

Tipp #4: Unit Economics und Cashflow konsequent im Blick behalten
Viele Start-ups im Mobilitäts- und Payment-Sektor scheitern an der finanziellen Realität. Deshalb sollten die relevanten Kostenblöcke von Anfang an transparent sein. Dazu gehören die Transaktionskosten pro Zahlung, die Gebühren der Zahlungsabwicklung, mögliche Kosten durch Chargebacks oder Rücklastschriften sowie der Aufwand für Supportfälle, insbesondere bei strittigen Buchungen. Automatisierung hilft zwar, operative Kosten zu reduzieren, ersetzt aber keine belastbare Kalkulation.

Fazit

Automatisierung und digitale Zahlungen verändern die Automobilbranche tiefgreifend. Fahrzeuge entwickeln sich zu vernetzten, softwaredefinierten Plattformen. Damit verschieben sich Erlösmodelle zunehmend hin zu wiederkehrenden, nutzungsbasierten und datengetriebenen Angeboten. Für Gründer entstehen daraus von Abo- und Pay-per-Use-Modellen über In-Car-Commerce und Connected-Car-Services bis hin zu spezialisierten Zahlungs- und Abrechnungslösungen zahlreiche Chancen.

Auch datenbasierte Zusatzservices, etwa im Bereich Versicherung oder Wartung, gewinnen an Bedeutung. Wer in diesem Umfeld erfolgreich sein möchte, sollte Geschäftsmodell, Automatisierung und Payment von Beginn an als zusammenhängende Einheit denken. Ein durchdachtes Zahlungs- und Abrechnungssystem ist ein strategischer Hebel für Skalierbarkeit, Kundenerlebnis und Vertrauen. Gründungen in der automobilen Wertschöpfungskette sind heute fast immer auch Gründungen im Bereich digitaler Zahlungen. Wer diese Komponente beherrscht, kann an der Schnittstelle von Mobilität, Technologie und Finance nachhaltige und zukunftsfähige Geschäftsmodelle entwickeln.

Verfasst von David

David Reisner ist ein erfahrener Unternehmer und SEO Experte mit einer Leidenschaft für innovative Ideen und kreative Strategien. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in der Gründung und Führung von eigenen Unternehmen und Online-Magazinen teilt David hier seine Erfahrungen und Tipps auf Gründungswissen.

Privat ist er auf den Tanzflächen dieser Welt auf Tanz-Festivals weltweit anzutreffen, geht gerne Schwimmen und ist auf Reisen unterwegs. Auch gutes Essen und der Genuss stehen im Vordergrund.